Das Digitale im Analogen erklären
In unserer wöchentlichen Lernwerkstatt Digital Skills, die wir innerhalb des Projektes Digicom.work durchführen, versuchen wir ständig neue Ansätze zu entwickeln, um digitales Verständnis, Wissen und digitale Kenntnisse zu vermitteln.
Es hat sich sehr bewährt, manche Sachen gar nicht am Rechner zu erklären, sondern in Gruppen erarbeiten zu lassen, um dann zusammenzukommen und zu diskutieren.
Dies hat sich als nützlich erwiesen, wenn es darum geht unbekannte Konzepte zu verstehen, sie in einen größeren Kontext zu stellen und mit diesen zu arbeiten. Im Folgenden gibt es zwei Beispiele, wie wir dies im Unterricht eingesetzt haben:
1. Funktionsweise einer Suchmaschine erklären
Zuerst haben wir gemeinsam ein einfaches und leicht verständliches Video über die Funktion von Suchmaschinen geschaut. Wir haben unbekannte Wörter wie Crawler, Index, Ranking erklärt und sind auf die Analogie zwischen einer Suchmaschine und einem Index in einem Buch eingegangen. Den meisten Teilnehmern ist nicht bewusst, dass vor allem nur nach der Zeichenkette gesucht wird, die man in den Suchschlitz eingibt. Dass Google unzählige weitere Faktoren für das Ranking benutzt, ist natürlich klar und auch Rechtschreibfehler verzeiht die Suchmaschine und ist genauso in der Lage, semantisch nahe Begriffe in die Suchanfrage miteinzubeziehen. Der Abgleich von Zeichenketten ist aber außerhalb von Google oft noch Standard, vor allem wenn wir an Suchkataloge öffentlicher Bibliotheken denken.
Für die Gruppenaufgabe haben wir Snippets von Jobangeboten heruntergeladen und ausgedruckt. Diese sollten nun den Suchanfragen zugeordnet werden. Jede 2er-Gruppe hat Briefumschläge mit einer Suchanfrage und mehrere Jobangeboten erhalten und sollte nun herausfinden, welches Jobangebot zur jeweiligen Suchanfrage passt. Jede Gruppe hat ihre Lösungen präsentiert, welche dann gemeinsam diskutiert wurden.
Mit der Aufgabe kann man auch sehr schön erweiterte und hilfreiche Suchoperatoren erklären und deren Nutzen demonstrieren. In unserem Beispiel ging es darum, Jobangebote für Fachinformatiker zu finden, jedoch sollten es keine Angebote für Ausbildungsplätze sein. Die richtige Suchanfrage dafür ist “Jobs Fachinformatiker -Ausbildung”. Diese Aufgabe kann man beliebig erweitern und vor allem an das Wissen der jeweiligen Teilnehmergruppe anpassen.
2. Unter- und Oberbegriffe ordnen
Diese Methode nutzen wir häufig, um neue Konzepte und auch Vokabeln einzuführen. Wir haben sie hier eingesetzt, um Dateiformate ordnen zu lassen oder um Hard- und Software zu kategorisieren. Meist haben die Teilnehmer*innen dabei sehr viel Freude und bei der Auswertung kann man sehr gut über das jeweilige Thema ins Gespräch kommen.