Die drei größten Herausforderungen in der Lernwerkstatt Digital Skills

Die erste Gruppe hat die Lernwerkstatt Digital Skills erfolgreich abgeschlossen und wir blicken auf über 80 Unterrichtsstunden zurück, in denen wir basale digitale Fähigkeiten sowie Recherchetechniken für die Jobsuche und die Orientierung auf dem Arbeitsmarkt vermittelt haben. In diesem Post schauen wir auf drei besondere Herausforderungen zurück, die in jeder Unterrichtsstunde eine Rolle gespielt haben.


Operationale Fähigkeiten am Computer / Laptop

Der Umgang mit dem Computer bzw. Laptop stellt eine der größten Herausforderungen dar. Die meisten unserer Teilnehmer*innen haben keine eigenen Desktop-Computer oder Laptops und nutzen in der Regel nur ihre Smartphones. Dies stellt uns in einem Kurs, in dem der Computer als Hilfsmittel dient, um im Internet zu recherchieren oder Bewerbungen zu erstellen, vor große Probleme. Das fängt bei der Bedienung der Tastatur an, geht weiter über die Verwendung von Shortcuts wie CTRL+V und CTRL+C bis hin zur Speicherung der Dateien auf dem System.

Ordnerstruktur verstehen

Die strukturierte Ablage von Dateien, sowie das Wiederauffinden stellt unsere Teilnehmer*innen vor große Probleme. Dies ist sicherlich auch auf die Unerfahrenheit in Bezug auf die Bedienung von Computern zurückzuführen. Durch Fragen wie: wo habe ich eine Datei abgelegt? Wie finde ich diese wieder? Wo lege ich Dateien am besten ab? versuchen wir ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen.

Außerdem lassen wir in jeder Sitzung Ordner erstellen, die sich auf ein bestimmtes Thema oder ein Datum beziehen und bestehen auf eindeutigen Dateibenennungen. Um geschult im Umgang mit Computern zu werden, kann dies nicht oft genug geübt werden.

Einfache Sprache und automatische Übersetzung von Vokabeln

Unsere Teilnehmer*innen haben alle Sprachkenntnisse auf dem Niveau B1 oder höher und sprechen auch meist sehr gutes Deutsch. Trotzdem müssen die Lerninhalte in einfacher Sprache aufbereitet werden, und das Erklären von neuem Vokabular ist auch immer Teil des Unterrichts. Schwierig ist es vor allem, dass viele Wörter, die im digitalen Kontext genutzt werden, auf Englisch sind oder ihren Ursprung dort haben. Viele unserer Teilnehmer*innen sprechen kein Englisch, was es schwierig macht, Wörter herzuleiten. Man denke beispielsweise an Wörter wie Mousepad, Motherboard oder Backup, die in unserem Sprachgebrauch so geläufig sind. Im gerade beendeten Durchgang sprechen die Teilnehmer*innen vier unterschiedliche Sprachen und um allen gerecht zu werden, nutzen wir eine digitale Vokabelliste, die in jeder Unterrichtseinheit von einer/m Teilnehmer*in geführt wird. Diese Vokabelliste haben wir mit Google Tabellen angelegt und nutzen die Google-Translate-Funktion, um automatisch deutsche Wörter aus einer Spalte in Arabisch, Birmanisch, Englisch und Farsi übersetzen zu lassen. Dies ist wirklich sehr hilfreich und ermöglicht den Teilnehmer*innen zu Hause neue Vokabeln nachzuschlagen und zu üben.

Juliane Stiller